Urgestein und "wahres Vorbild"

Festakt: Reinhard Siedler für 60 Jahre Mitarbeit im THW Gronau geehrt

Reinhard Siedler (links) ist seit 60 Jahren ehrenamtlich im THW Gronau aktiv

Eine bislang einmalige Ehrung fand am Freitag, 13.10.2023 beim Technischen Hilfswerk (THW) in Gronau statt. Reinhard Siedler ist seit 60 Jahren ehrenamtlich bei der Einsatzorganisation des Bundes in Gronau tätig, dabei gibt es das THW Gronau erst seit 69 Jahren. Für die Ehrung ihres dienstältesten Helfers hatte das THW in die Unterkunft an der Vereinsstraße eingeladen und einen Festakt organisiert.

 

Doch vor dem Festakt in der THW-Unterkunft wurde die Familie Siedler in THW-Fahrzeugen von Zuhause abgeholt. Als Highlight fuhr Reinhard Siedler stilecht mit dem historischen THW-Oldtimer DKW Munga mit, wie er damals auch im THW Gronau vorhanden war. Das Fahrzeug wurde 1967 gebaut, da war Reinhard Siedler bereits vier Jahre im THW tätig. Die Kolonne mit dem Ehrengast und seiner Familie wurde an der THW-Unterkunft von der versammelten Festgesellschaft im Spalier empfangen.

 

Johannes Hildebrandt, Referatsleiter des THW-Landesverbandes NRW, ging in seiner Laudatio auf den Werdegang Reinhard Siedlers im THW ein. Nach der Grundausbildung wurde dieser gleich als Kraftfahrer für die Einsatz-LKW ausgebildet. Ein Job, der ihm durch alle Jahrzehnte großen Spaß machte. Weitere Aufgaben für den geschickten Handwerker waren die Ämter als Schirrmeister, Gerätewart und Sicherheitsbeauftragter. Doch die LKW hatten es ihm immer wieder angetan. Ob an der Seilwinde bei Übungen und Einsätzen oder hinter dem Lenkrad - sogar THW-Fahrzeugüberführungen im In- und Ausland waren „sein Ding“. Siedlers berufliche Expertise konnte er für viele THW-Projekte nutzen, so organisierte er den Ausbau der heutigen THW-Unterkunft an der Vereinsstraße und begleitete die Bauten etlicher Notstromerzeuger beim Gronauer THW. Der „Kraftfahrer alter Schule“, schloss Hildebrandt, sei „über einen außergewöhnlich langen Zeitraum ehrenamtlich aktiv, er ist ein wahres Vorbild!“

 

Bundestagsabgeordneter Karlheinz Busen überbrachte Siedler Grüße aus Berlin, und versprach weitere Unterstützung des THWs durch die Bundespolitik. Der stellvertretende Gronauer Bürgermeister Ludger Hönerlage dankte im Namen der Stadt Gronau nicht nur Reinhard Siedler, sondern auch dessen Familie. „Es ist nicht immer einfach, den Ehemann und Vater mit dem THW zu teilen,“ stellte er fest.

 

Nach der Übergabe des „THW Ehrenzeichen für langjährige Verdienste“ würdigte der Gronauer THW-Ortsbeauftragte Florian Ewering Reinhard Siedlers langjährigen Einsatz. „Danke dass Du immer noch regelmäßig an den Diensten teilnimmst, danke dass Du uns immer mit Rat und Tat zur Seite stehst, danke dass Du da bist!“ Vor dreißig Jahren war es Siedler, der bei THW-Veranstaltungen mit auf Ewering aufpasste, der als kleiner Junge seinen Vater gelegentlich zum THW begleitete. Heute hat der „kleine Junge“ als Dienstellenleiter das Sagen im THW Gronau und ist auch der Vorgesetzte Siedlers. Dieser versicherte den Versammelten lachend, dass er sich demnächst noch für die damaligen Streiche Ewerings mit einem Wasserschlauch unbedingt revanchieren müsse.

 

 

 

Zur Person Reinhard Siedler

 

Geboren 1939 in Frauenburg (Ostpreußen), kam er nach dem Krieg mit seiner Mutter nach Gronau. Er absolvierte nach der Schule eine Ausbildung zum Maler, arbeitete in unterschiedlichen Firmen in Gronau und den Niederlanden, zuletzt bei der Firma Vorrink in Gronau. Nach einem Arbeitsunfall war er dort bis zur Rente als Bauleiter tätig. Mit seiner Frau Maria ist er bereits 60 Jahre verheiratet, die beiden Wahl-Eperaner haben zwei Kinder, vier Enkel und ein Urenkelkind. Ins THW kam Siedler 1963, als Ersatz für den Wehrdienst. Bei der Bundeswehr wäre der Sold bedeutend geringer gewesen als sein Malerlohn, für eine Familiengründung ein großer Unterschied.

 


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