THW zum Anfassen

Die Ortsverbände Gronau und Havixbeck präsentierten sich am Mittwoch auf der größten niederländischen Rettungsschau „Rescue Vlissingen“

Alle zwei Jahre wird am Stand der niederländischen Stadt Vlissingen auf Zeeland eine Veranstaltung durchgeführt, die als größte und spektakulärste Rettungskräfte- und Rettungsmaterial-Vorführung der Niederlande gilt.  Auf der Promenade der Stadt, die übrigens auch die längste Strandpromenade der Niederlande ist, versammeln sich neben 135  Ausstellern und Hilfsorganisationen vom Veranstalter geschätzte 80000 Besucher. Einheimische und Urlauber aus der Region erleben hier einen Tag lang Vorführungen und Shows, sehen aber auch   Hilfe, die auf Land, Wasser und in der Luft durchgeführt werden kann.  Am vergangenen Mittwoch war es wieder soweit. Tags zuvor starteten die THW-Helfer aus dem Münsterland mit ihrem Gerät und mit ihren Hunden zur „Rescue Vlissingen“.  Die vielen Flugschauen mit Hubschraubern und Flächenflugzeugen, aber auch die an der Promenade aufgestellten Oldtimer-Fahrzeuge und die Darstellungen von Polizei, des Zolls und des Wasserschutzes begeistern die vielen Zuschauer.  Zum zweiten Mal war das Technische Hilfswerk  bei dieser Ausstellung vertreten, die mit sechs Helfern aus Gronau und drei Helfern aus Havixbeck die deutsche Hilfsorganisation vertrat. Aufgabe war, mit dem in Gronau lagernden Einsatzgerüstsystem einen Turm zu errichten und einen Teil des dem THW zur Verfügung stehenden Materials auszustellen und zu erklären. Dieser Turm eignete sich ideal, um daran einen Helfer mit Rettungshund hochzuziehen und abzuseilen. Damit demonstrierten die THW-Angehörigen aus Havixbeck  einen Teil ihrer Fachgruppe „Ortung“, die in Großschadenslagen, bei Erdbeben und anderen Katastrophen ihre Hunde als Rettungs- und Suchhunde zum Einsatz bringen können. Die Fachgruppe des Technischen Hilfswerks schafft bei schwierigen Schadenslagen die Voraussetzungen für die effektive Rettung Verschütteter, indem sie die Lage von Personen ermittelt. Ihre Einsatztaktik setzt auf die Kombination von Bergungsspezialisten, qualifizierten Rettungshunden und technisch-/elektronischen Ortungsgeräten, deren Zusammenspiel auch bei Verschütteten in schwierigsten Lagen einen Rettungserfolg verspricht. Darüber hinaus kann diese Fachgruppe Ortung weitere Aufgaben wie beispielsweise bei der Suche von Vermissten  oder Aufspüren von Leckagen an Versorgungsleitungen übernehmen. So war neben der Vorstellung der Organisation des THW das Einsatzspektrum der Fachgruppe Ortung, insbesondere dargestellt durch die Arbeit mit Hunden an einem Einsatzgerüstsystem der Mittelpunkt der THW-Darbietung.

Dazu kam die Erläuterung des Einsatzspektrums der Bergungsgruppe 1 anhand der Technik und der Ausstattung des neuen Gerätekraftwagens, der auch in Gronau zur Verfügung steht.

Nun arbeiteten die Helfer aus Gronau und Havixbeck einmal Hand in Hand und das klappte sehr gut. Das soll auch so sein, denn bei Katastrophen und Schadenslagen im In- und Ausland müssen sich die THW-Helfer untereinander auch auf jeden einzelnen verlassen können, wie einer von ihnen im Gespräch erklärte.

Gerade diese Vorführungen in Vlissingen sprachen die niederländischen Besucher, aber auch die vielen deutschen Urlauber sehr an. Selbst der THW-Landesbeauftragte, Dr. Hans-Ingo Schliwienski hatte es sich nicht nehmen lassen, an dieser Veranstaltung persönlich teilzunehmen und besuchte die Helfer aus Deutschland an ihrem sehr guten Informationsplatz auf der Promenade  – genau zu einem Zeitpunkt, als viele Fragen der Besucher beantwortet wurden. Besonders lobten Niederländer und die deutschen Besucher die mittlerweile sehr gut laufende grenzüberschreitende Zusammenarbeit der Hilfsorganisationen und staunten nicht schlecht über das von den Gronauer und Havixbecker THW-Helfern mitgeführte Gerät. Dazu gehörte auch ein klimatisierter Anhänger für die drei Spezialhunde.

Wie  vor zwei Jahren waren die THW-Helfer in der dortigen Marinekaserne untergebracht. Sie erlebten vor Ort eine wunderbare Zusammenarbeit mit dem Organisationsteam, aber auch mit den vielen niederländischen Rettungsorganisationen.


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