THW Gronau entwickelt neuen Kabel-Typ

Technisches Hilfswerk prüft flächendeckende Nutzung

Das WLAN-Kabel (rechts) im Feldversuch bei der Industrie- und Gewerbeschau für Gronau & Epe als Brücke zwischen kabellosem und kabelgebundenem Internet

Das Technische Hilfswerk will ab heute (1.04.2017) bundesweit einen neuen Typ Kabel testen, welcher in Zukunft in allen THW Ortsverbänden eingesetzt werden soll. Das neue Kabel wurde im THW Ortsverband Gronau entwickelt. Der Gruppenführer der Gronauer Fachgruppe Elektroversorgung, Dipl.-Ing Michael Dierselhuis hatte die Idee, das "WLAN-Kabel" zu entwickeln, welches insbesondere der IT Infrastruktur des THW helfen soll, kabelgebundene Geräte mit WLAN-Routern zu verbinden. Eine Möglichkeit, an die bisher noch niemand gedacht hatte: so können kabelgebundene Geräte wie PCs, Handhelds oder ältere Smartphones ohne WLAN-Modul nun auch mit WLAN-Infrastruktur verbunden werden und somit per Kabel Zugang zur bisher kabellosen IT-Welt erhalten.

Das
Kabel ist in der Fachgruppe Elektroversorgung nach Dierselhuis Ideen entwickelt worden und bisher noch ein geheimer Prototyp. Nur woviel sei verraten: unter dem Schutzmantel aus 2-G-Silikonkautschuk (mit erhöhter Wärmebeständigkeit) befinden sich die WLAN-Leiter aus etwa 78% Stickstoff, 0,9% Argon, grob 0,4% Kohlendioxid, 0,002% anionischen und nichtionischen Tensiden, 0,001% Pro-Retinol-α-Nanosomen (verhindern Faltenwurf) und einer weiteren gasförmigen chemischen Zutat verbaut, die hier aus Gründen der Sicherheit und des Brandschutzes nicht genannt werden soll. Das Kabel genügt der Normen DIN EN 60529 und ISO 20653:2013 mit der Schutzklasse IP6K9K nach DIN 40 050 Teil 9 und zwichnet sich durch sein enorm geringes Gewicht aus. Der Datenpaket-Strom im Kabel wird alleine durch elektromagnetische Felder in Position gehalten. Durch das Fehlen einer stofflichen Ummantelung der einzelnen Adern ist die Übertragung per W-LAN-Kabel auch wesentlich sicherer. Das W-LAN-Kabel ist wieder deutlich flexibler als das LAN-Kabel und besitzt theoretisch keine Längenbeschränkung. Lediglich bei der Verlegung durch Wände wird die Länge des Kabels durch den auftretenden Reichweiten-Effekt erheblich verkürzt.

Das Kabel wurde im THW Ortsverband Gronau bereits länger geheim benutzt, an diesem Wochenende wird es sogar für die Bereitstellung kabelgebundenen kabellosen Internets im Rahmen der Industrie- und Gewerbeschau in Gronau eingesetzt (siehe Bild). Das THW-Logistikzentrum in Heiligenhaus kümmert sich um die Auslieferung der Kabel an alle 668 Ortsverbände in Deutschland, nach der Erprobungsphase kann der Kabeltyp dann auch bei Großveranstaltungen eingesetzt werden - ein enormer Erfolg für das THW Gronau und den Erfinder Dierselhuis.


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