Technisches Hilfswerk zeigte sein Können in Hengelo

Unter den Augen einiger hundert Besucher und niederländischer Rettungskräfte bargen die THW-Helfer aus Gronau eine verschüttete Person

Mit einem „Tag der offenen Tür“ feierte die Brandweer Hengelo Nord Ende September das 10jährige Bestehen ihrer Feuerwehr-Unterkunft. Zu dieser Geburtstagsveranstaltung hatte die niederländerländische Feuerwehr auch das Technische Hilfswerk Gronau und Havixbeck eingeladen. Für Deutsche und Niederländer war die Zusammenkunft eine gute Gelegenheit, Impulse zu geben und Gemeinsamkeiten zu zeigen.

Die grenzüberschreitende Zusammenarbeit zwischen den niederländischen und deutschen Hilfsorganisationen im Brandschutz- und Rettungswesen wurde in den vergangenen Jahren mehr und mehr intensiviert. Heute gehört in der deutsch-niederländischen Grenzregion die grenzüberschreitende nachbarschaftliche Hilfeleistung in der Gefahrenabwehr mehr oder weniger zum Alltag. Auf der Basis von Staatsverträgen sind inzwischen viele Einzelvereinbarungen über punktuelle Zusammenarbeit geschlossen worden. So arbeiten zum Beispiel die Regio Achterhoek und der Kreis Borken bereits seit 1997 grenzüberschreitend im Rettungsdienst zusammen. Ebenfalls wurden mehrere Vereinbarungen deutscher und niederländischer Gemeinden zum Zwecke der feuerwehrtechnischen Zusammenarbeit geschlossen.

Der Anlass, sich grenzüberschreitend auch über die Hilfeleistung bei regionalen Großschadensereignissen konkret abzusprechen, war die Feuerwerkskatastrophe in Enschede am 13. Mai 2000. Die Betonkettensäge des THW Gronau schneidet Beton wie Butter.

Gerade beim Einsatz in Enschede hatte sich gezeigt, dass es für eine effektive Zusammenarbeit im Einsatz noch erheblichen Regelungs- und Abstimmungsbedarf zur Koordination der Hilfeleistung gibt. Als mangelhaft erwiesen sich damals insbesondere die Kommunikation zwischen der niederländischen Meldkamer und der deutschen Leitstelle im bei der Anforderung der Hilfseinheiten des Nachbarlandes, bei der Koordination der Hilfeleistung an der Einsatzstelle und den Funkverbindungen sowohl grenzüberschreitend als auch zwischen den deutschen und den niederländischen Einheiten an der Einsatzstelle.

Das gute Miteinander erlebten die zahlreichen Besucher des Tages der offenen Tür in Hengelo. Das THW hatte für einen Tag mit seiner blauen Farbe das Bild der Veranstaltung mit geprägt. Kaum in Hengelo angekommen, zeigten die Helfer aus Gronau bereits ihr Können. Die große Drehleiter war im aufgeweichten Rasen vor der Polizei- und Brandweer-Wache eingesunken. Die Gronauer Helfer kamen sofort zur Hilfe und nach kurzzeitiger Straßensperre und Einsatz der Seilwinde am THW-Gerätekraftwagen konnte das schwere Fahrzeug der Brandweer Twente schnell wieder auf festen Untergrund gezogen werden.

Anschließend zeigten die niederländischen Kräfte von Polizei, Rettungsdienst und Brandweer sowie das deutsche Technische Hilfswerk aus Gronau und Havixbeck ihr Spezialgerät und lieferten in mehreren Vorführungen den Beweis ihrer Einsatzstärke. Das Technische Hilfswerk aus Havixbeck war mit seiner Spezialgruppe Ortung erschienen. Besonders die Suchhunde zeigten ihre Ausbildungsergebnisse beim Aufspüren von verschütteten Personen. Die anschließende Bergung dieser Personen nahm das Personal des Technischen Hilfswerks aus Gronau vor. Sie demonstrierten den trotz des Regenwetters zur Veranstaltung erschienenen Zuschauern auch die Betonkettensäge, die bei der Bergung Verschütteter zum Einsatz kommt.

Insgesamt waren von beiden Ortsverbänden 15 Helferinnen und Helfer im Einsatz. Die Verantwortlichen aus den Niederlanden, aber auch der Ortsbeauftragte des Technischen Hilfswerks aus Gronau, Lutz Schabbing sah diese Demonstration in den Niederlanden als vollen Erfolg. Das THW präsentierte dort eine zukunftsorientierte Organisation. Daneben war jedoch auch reichlich Gelegenheit zum fachlichen Gedankenaustausch mit den niederländischen Einsatzkräften.


Alle zur Verfügung gestellten Bilder sind honorarfrei und dürfen unter Angabe der Quelle für die Berichterstattung über das THW und das Thema Bevölkerungsschutz verwendet werden. Alle Rechte am Bild liegen beim THW. Anders gekennzeichnete Bilder fallen nicht unter diese Regelung.