Jährlich feiert das Technische Hilfswerk (THW) im November sein „Kameradschaftsfest“. Mit dabei sind stets die Partnerinnen und Partner der THW-Hilfskräfte sowie geladene Gäste aus befreundeten Organisationen und aus öffentlichen Ämtern. Dieser feierliche Rahmen bietet auch stets die gute Gelegenheit, besonders verdiente Helferinnen und Helfer für langjährige Mitgliedschaft oder für herausragende ehrenamtliche Leistungen zu ehren. So auch in diesem Jahr, wie am vergangenen Samstag in der Gaststätte Nienhaus. Jedoch gab es nun eine seltene Besonderheit: neben den THW-Angehörigen wurde diesmal Günter Meyer von der Feuerwehr Gronau mit dem THW-Helferabzeichen in Gold ausgezeichnet - eine Ehrung, die nur in begründeten Ausnahmefällen möglich ist. Doch der Reihe nach: Lutz Schabbing, Ortsbeauftragter des THW in Gronau, führte durch den feierlichen Teil des Abends und konnte die Gäste vom THW aus genauso begrüßen, wie auch Vertreter der Feuerwehren und vom Deutschen Roten Kreuz aus Gronau und Epe.
Bürgermeister-Stellvertreter Christian Post überbrachte Grußworte der Stadt Gronau und erläuterte, wie er das THW beim „Maus Türöffnertag“ im Oktober detailliert erleben konnte. „Das hier ist gar keine Jahreshauptversammlung wie in anderen Vereinen, sondern eher wie ein THW-Familientreffen“ stellte Post fest. Der herzliche Umgang miteinander beim THW hatte ihn sichtlich beeindruckt. „Wenn die Not groß ist, ist das THW stets zur Stelle - dafür kann ich nur einen ganz großen Diener machen!“ bedankte er sich für den Einsatz der Gronauer Ehrenamtlichen.
Die Ehrung Günter Meyers mit dem THW-Helferabzeichen in Gold wurde vom THW Landesbeauftragten für NRW, Dr. Hans-Ingo Schliwienski, vorgenommen. Dieser war dafür eigens aus Heiligenhaus nach Gronau gekommen, da ihm diese Besonderheit selbst am Herzen lag. Das goldene Helferzeichen ist zwar generell auch für nicht-THWler vorgesehen, kann denen aber nur in Ausnahmefällen mit besonderer Begründung verliehen werden. Und dass das hier definitiv zutraf, stelle Schliwienski gleich fest: Ihm sei kein anderer THW-Ortsverband bekannt, der regelmäßig bei Feuerwehr-Leistungswettkämpfen teilnimmt, wie das in Gronau nun schon im 5. Jahr der Fall ist. Günter Meyer hatte nicht nur die Idee dazu, sondern nahm in der gemischten Feuerwehr-THW-Mannschaft jedes Mal selbst am Wettkampf teil und bildete alle THWler auch in dem dafür notwendigen Feuerwehr-Wissen aus. Doch das war bei weitem nicht alles: Meyer setzt sich seit Jahrzehnten für die enge Zusammenarbeit zwischen THW und Feuerwehr in Gronau ein, viele gemeinsame Einsätze und Übungen wurden von ihm initiiert. Er „pflegte nicht nur die enorm gute Zusammenarbeit, sondern sorgte maßgeblich dafür, dass sein Vater Friedrich Meyer in den 80er und 90er Jahren der Ortsbeauftragte des THW wurde“, so Schliwienski. Die Zusammenarbeit zwischen Feuerwehr und THW in Gronau sei in NRW in dieser Qualität einzigartig, ein großer Teil davon sei Günter Meyer zu verdanken.
Im Weiteren wurden einige Gronauer THWler mit Auszeichnungen geehrt. Lisa Dierselhuis bekam ebenfalls das THW-Helferzeichen in Gold für ihren überdurchschnittlichen Einsatz, besonders für ihre intensive und verlässliche Arbeit mit der Jugendgruppe, die das Rückgrat des THW-Ortsverbandes Gronau bildet. Das „fließige Bienchen“ sei für das THW stets zur Stelle, wie es Mike Nienhaus, der Regionalstellenleiter des THW aus Wesel, bei der Übergabe ausdrückte. Sie opfere auch ihren Urlaub, um die Jugendgruppe beim Bundesjugendlager zu betreuen. Für zehnjährige ehrenamtliche Arbeit im THW wurden Meike Kemper und Patrick Strube mit Urkunden geehrt, bevor Lutz Schabbing einen Präsentkorb an den Zugführer des THW Gronau, Torsten Lammers, übergab. Lammers gibt am Jahresende sein Amt nach 8 Jahren als Zugführer ab, wird dem THW jedoch selbstverständlich weiter in anderer Funktion zur Verfügung stehen. Der scheidende Zugführer ist mittlerweile 23 Jahren in der Blaulichtorganisation und stets zur Stelle, wie Schabbing in seinen Dankesworten betonte.
Die Jubilare und Geehrten konnten sich im weiteren Verlauf des Abends feiern und hochleben lassen. Zur guten Zusammenarbeit gehört halt nicht nur die gemeinsame Arbeit in Einsätzen, sondern auch Zeit zum Lachen, Reden und Feiern. Gerade die ehrenamtlichen Organisationen bauen auf die Freude am Miteinander - denn ohne die gäbe es keine Motivation.