Die Situation älterer Menschen in der Gesellschaft hat sich in den letzten Jahren stark verändert. Heutzutage sind die Menschen mit 60 noch viel vitaler und leistungsfähiger als früher. Wenn sie in Rente gehen, haben sie in der Regel Zeit und sind in der Lage, noch viel zu leisten. Gleichzeitig werden sie nicht mehr so stark vom Familienleben beansprucht. Hier liegen Chancen für das THW, wie deren Präsident Albrecht Broemme feststellte. Dies und die demografische Entwicklung sind wichtige gesellschaftliche Indikatoren, die ältere Generation stärker als bisher für den Verbleib im Ehrenamt zu motivieren oder für ein Engagement zu gewinnen. Durch die Aussetzung der Wehrpflicht stehen für die THW-Ortsverbände besonders Zielgruppen im Fokus, die die Einsatzfähigkeit gewährleisten können. Dazu gehören auch Menschen bis 65 Jahre. Die Älteren über 65 Jahre können und sollen das THW weiterhin tatkräftig unterstützen. Ziel ist es nach wie vor, die Generation „60 plus“ mit ihrem Wissen und fundierten Erfahrungsschatz stärker als bisher in die Strukturen des THW einzubinden, um so diese wertvollen Potenziale für die Arbeit im THW zu erhalten und zu erschließen. Dies und die neue THW-Helfer-Mitwirkungsrichtlinie waren Themen der Helferversammlung des THW-Ortsverbandes Gronau, die in den Räumlichkeiten der Hilfsorganisation an der Vereinsstraße durchgeführt wurde. Ortsbeauftragter Lutz Schabbing erläuterte die Verordnung, die drei wichtige Punkte enthält. So gibt es die Bezeichnungen Althelfer oder Reservehelfer nicht mehr. Sie wurden ersetzt durch Junghelfer und Helfer mit oder ohne Einsatzbefähigung. Wichtige Kriterien dabei sind eine abgeschlossene Grundausbildung, die erforderlichen Schutzimpfungen und eine aktive Teilnahme am THW-Dienst von mindestens 120 Stunden im Jahr. All das soll in Zukunft zu einer größeren Einsatzflexibilität beitragen. Der Öffentlichkeitsbeauftragte des THW, Hans Dieter Meyer ließ dabei nicht unerwähnt, dass das THW über Jahrzehnte hinweg eine von Männern dominierende Einsatzorganisation war. Dies ändere sich nach seinen Worten seit geraumer Zeit. Nicht zuletzt durch den demografischen Wandel und den Wegfall der Wehrpflicht sei es für das Technische Hilfswerk elementar wichtig, gezielt gerade auf Frauen zuzugehen, um sie für ein bürgerschaftliches Engagement im Bevölkerungsschutz zu gewinnen und einzubinden. Aber auch die Einbindung von Migranten in das Ehrenamt und die Mitarbeit im technischen Hilfswerk sei ein weiteres Thema, dass das Technische Hilfswerk sich demnächst annehmen und stellen werde. Auch in Gronau wurden hier schon erste Kontakte geknüpft.
„Bestandteil unseres Logos ist das Zahnrad. So soll sich jeder und jede Angehörige des THW als ein Zahnrad im Getriebe unserer Organisation sehen“, erklärte der Öffentlichkeitsbeauftragte Hans Dieter Meyer. „Erst dann, wenn alle Zahnräder nahtlos ineinander greifen, kommt das gesamte Getriebe in Gang und die THW-Familie in Schwung. Es kommt also auf jede Einzelne und jeden Einzelnen an“.
Helfersprecher Martin Tüpker hatte zuvor die Statistik über Personalstärke und deren Einsätze vorgetragen, die Verwaltungsbeauftragter Bernhard Helling erstellt hatte. Demnach waren im Ortsverband zum Ende des Jahres 2014 insgesamt 81 Helferinnen und Helfer, von denen 17 Junghelfer in der Jugendgruppe geführt werden. Zusammengefasst leisteten die Mitglieder insgesamt 16746 Stunden an 180 Diensttagen und bei 374 Diensten.
756 Stunden wurden dabei für fünf Einsätze und Technische Hilfeleistungen mit insgesamt 61 Helfern erbracht. Zusätzlich zu den Hilfeleistungen kam noch eine verlagerte Standortausbildung in Emmerich. Hier wurde geübt, die Hochwasser-Schutzwand zu errichten.
An der Großveranstaltung „Rescue 2014“ in Vlissingen/Zeeland in den Niederlanden stellte das Technische Hilfswerk sich mit einem Teil der Ausstattung des Ortsverbandes Gronau und des Ortsverbands Havixbeck dar. Diese über drei Tage dauernde Präsentation des deutschen Technischen Hilfswerks in den Niederlanden war zum zweiten Mal durch die THW-Leitung angeordnet worden und war somit eine wichtige Öffentlichkeitsarbeit für die Bundesanstalt Technisches Hilfswerk im Ausland. Aus Gronau waren sechs Helfer mit dabei.
Die Jugendgruppe leistete 59 Dienste mit insgesamt 5306 Stunden. Durchschnittlich nahmen 14 Jugendliche teil und erreichten somit eine Dienstteilnahme von rund 90 Prozent.
Während der Mitgliederversammlung berichtete Zugführer Torsten Lammers über die Einsätze im Jahr 2014 und Helfersprecher Martin Tüpker über seine Aufgaben im Ortsverband. Sein Dank galt besonders den Helferinnen und Helfern, die im vergangenen Jahr anlässlich des Jubiläums „60 Jahre THW Gronau“ den Tag der Offenen Tür ausgerichtet hatten. Diese Veranstaltung war nach seinen Worten ein großer Erfolg.
Der Öffentlichkeitsbeauftragte, Hans Dieter Meyer dankte besonders den Jugendgruppenbetreuern für deren ehrenamtlichen Einsatz. Markus Rauer und sein Team leisteten im vergangenen Jahr eine beispielhafte ehrenamtliche Tätigkeit .
Auch in diesem Jahr stehen schon jetzt einige Termine fest. So wird sich die Jugendgruppe bei „Gronau putzt sich raus“ am 14. März engagieren. Dazu kommen weitere Veranstaltungen, an denen die Jugendgruppe aktiv beteiligt ist.
Für die Aktiven ist am 20. März eine Besichtigung bei Trianel im Venn geplant. Am 23. April soll ein „Girls day“ in der Unterkunft an der Vereinsstraße stattfinden. Die diesjährige Wochenend-Übung findet im Zeitraum 21. bis 23. August auf dem THW-Übungsgelände in Münster-Handorf statt, an der auch Kräfte vom Löschzug Gronau der Freiwilligen Feuerwehr teilnehmen werden.
Während der Veranstaltung bedankte sich Ortsbeauftragter Lutz Schabbing besonders bei zwei Helfern, die ehrenamtlich viel Zeit für den Ortsverband aufgebracht hatten. An erster Stelle stand, wie bereits im vergangenen Jahr, Patrick Niehoff. Er war insgesamt 899 Stunden für den Ortsverband aktiv. An zweiter Stelle folgte Verwaltungsbeauftragter Bernhard Helling mit 671 geleisteten ehrenamtlichen Stunden.