Als ehrenamtlich getragene Organisation des Bundes ist das THW tief in der Gesellschaft verwurzelt. Das breite Spektrum der Ehrenamtlichen, das das THW so bereichert, ist deshalb schwer in wenige Worte zu kleiden.
Die Struktur des THW ist weltweit einmalig: Organisatorisch gehört diese Hilfsorganisation zum Geschäftsbereich der Bundesministerin des Innern und für Heimat. Jedoch sind nur zwei Prozent der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hauptamtlich für die Behörde tätig. 98 Prozent der THW-Angehörigen arbeiten ehrenamtlich im THW. In 668 Ortsverbänden engagieren sich bundesweit rund 85.000 Helferinnen und Helfer in ihrer Freizeit, um Menschen in Not kompetent und engagiert Hilfe zu leisten. Das Technische Hilfswerk passt bereits seit mehr als sieben Jahrzehnten seine Strukturen flexibel den sich ändernden Gefahrenlagen an. Modernes Einsatzgerät und gut ausgebildete Spezialistinnen und Spezialisten sind Grundlage der hohen Effizienz in Deutschland und in der ganzen Welt. Dieses freiwillige Engagement ist damit nicht nur für das THW, sondern für unsere ganze Gesellschaft von unschätzbarem Wert.
Darüber staunen auch immer die Gäste, die den THW-Ortsverband Gronau an der Vereinsstraße besuchen. Da ist es nicht verwunderlich, dass nach dem Zugang vieler neuer Fahrzeuge und Geräte, die zum Teil auch über den Förderverein, der THW-Helfervereinigung Gronau beschafft wurden, die Unterkunft aus allen Nähten platzt. Doch hier wird in den kommenden Jahren Abhilfe geschaffen, wie auch die Erste Bürgermeister-Stellvertreterin Birgit Tegetmeyer am Samstagabend beim diesjährigen Kameradschaftsfest in der Gaststätte Driland zu berichten wusste. Sie dankte den Helferinnen und Helfern für die ehrenamtliche Tätigkeit und erinnerte an den guten Ruf der Organisation und die gute Zusammenarbeit mit der Freiwilligen Feuerwehr in unserer Stadt. Ob in Deutschland oder im Ausland – die freiwilligen Einsatzkräfte stehen bereit, wenn Menschen in Notsituationen Hilfe brauchen. Das Fundament dafür ist eine gute Ausbildung in verschiedenen Fachbereichen und stetiges Training der Fähigkeiten, aber auch, junge Menschen für das Technische Hilfswerk und zur Übernahme von Verantwortung zu begeistern.
Im offiziellen Teil der Veranstaltung konnte der aus Wesel angereiste Regionalstellenleiter Mike Nienhaus einige Ehrungen verdienter THW-Helfer aussprechen. So wurden Jörg Wilming für 25jährige Mitgliedschaft und Meinolf Honermann für 30 jährige Tätigkeit im Dienste der Humanität ausgezeichnet. Eine besondere Auszeichnung erhielt der Ortsbeauftragte des THW, Florian Ewering. Er begann seinen ehrenamtlichen THW-Dienst bereits 1998 in der Jugendgruppe und kam 2002 in den aktiven Dienst. In vielen Ausbildungen erwarb er das nötige Rüstzeug, um dann vor einigen Jahren sogar den Dienst des Ortsbeauftragten zu übernehmen. Nach den Worten des Regionalstellenleiters hat er es mehr als verdient, nun ausgezeichnet zu werden. Unter seiner Führung wuchs der Ortsverband stetig und es gelang ihm auch, viele ehemalige THW-Helfer wieder für die Mitarbeit zu gewinnen. Für diese außerordentlichen Verdienste in dankbarer Würdigung der Einsatzbereitschaft und des außerordentlichen Engagements bekam er nun das Helferzeichen des THW in Gold mit Kranz.
Zu den Gästen des THW Gronau gehörten auch in diesem Jahr wieder Vertreter der Freiwilligen Feuerwehr Gronaus aus beiden Löschzügen. Auch das THW Ahaus war zu Gast und einige Helferinnen und Helfer des THW-Ortsverbandes Calbe/Saale, zu denen seit mehr als 30 Jahren eine freundschaftliche Verbindung besteht. Dieser Kameradschaftsabend brachte auch die Gelegenheit, mehr als 30 THW-Mitgliedern aus Gronau die Einsatzmedaille Fluthilfe des Landes Nordrhein-Westfalen zu übergeben. Darüber hinaus erhielten die Helferinnen Ina Alies und Elisabeth Dierselhuis sowie Patrick Dold die Feuerwehr/Katastrophenschutz-Einsatzmedaille des Landes Nordrhein-Westfalen für deren Mitarbeit bei der Unwetter-Katastrophe 2021. Als Zeichen der Anerkennung für ihren Einsatz in der größten Naturkatastrophe der Landesgeschichte hat Innenminister Herbert Reul Angehörigen von Feuerwehren, Hilfsorganisationen und Polizei diese Medaille verliehen. Die „Feuerwehr- und Katastrophenschutz Einsatzmedaille“ war eigens für diesen Zweck gestiftet worden. „Sie waren vor Ort, als die Not am größten war, haben geschuftet, obwohl die Hände schmerzten und die Arme müde wurden. Für mich sind Sie nicht nur Helfer, sondern Helden“, sagte Innenminister Reul damals bei der Übergabe der Einsatzmedaille, die pandemiebedingt in Gronau erst jetzt ausgegeben werden konnte.