Dreitausend Meter Wasser

Großübung am Drilandsee mit Feuerwehr und DLRG

Eine Übung der Superlative fand am Samstag, 5. August 2023 am Gronauer Dreiländersee statt: Feuerwehr und Technisches Hilfswerk (THW) aus Gronau, sowie die Deutsche Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) aus Ahaus übten gemeinsam den Transport großer Wassermengen. Bei Wald- und Vennbränden, wie zum Beispiel im direkt neben dem Dreiländersee gelegenen Gildehauser Venn, benötigt die Feuerwehr große Mengen Löschwasser.

 

Um das Zusammenspiel der drei Einsatzorganisationen beim Löschwassertransport zu üben, traf man sich bereits am Samstagmorgen und legte richtig los. In weniger als zwei Stunden war eine Wasserstrecke von dreitausend Metern Länge aufgebaut, im Ernstfall würde das bedeutend schneller gehen. Mit einem Bagger setzte das THW seine Riesentauchpumpe an den Rand des Dreiländersees in eine Wassertiefe, die die Gewässerökologie nicht beeinflusst. Die Pumpe wiegt über 200 Kilogramm und benötigt bis zu 45.000 Watt Strom, transportiert aber auch über 6000 Liter Wasser - in jeder Minute! Rechnerisch wäre alle eineinhalb Sekunden eine Badewanne damit gefüllt. Den benötigten Strom produzierte das nagelneue THW-Notstromaggregat „50 kVA“, das sich erst seit 2 Wochen in Gronau befindet.

 

Die Feuerwehr sorgte für die ewig lang erscheinende Schlauchstrecke. Dafür kam der „Abrollbehälter Schlauch“ auf einem LKW zum Einsatz. Damit können die gesamten drei Kilometer aus dem fahrenden Fahrzeug in minutenschnelle verlegt werden. Die anfängliche Füllung des Schlauches dauert dann auch einige Minuten - er fasst schließlich satte 50 Kubikmeter Wasser, bevor am anderen Ende der erste Tropfen erscheint. Das geförderte Wasser wurde direkt wieder in den Drilandsee eingeleitet, es gab ja nicht wirklich etwas zu löschen.

 

Die DLRG sicherte den gesamten Tag von der Wasserseite mit zwei Booten ab, damit im Ernstfall sofort Hilfe geleistet werden könnte. Auch wenn keine Probleme auftraten, waren die Bootsführer und die extra eingesetzten Strömungsretter in Neoprenanzügen stets auf der Hut. Die Feuerwehr kontrollierte die Wasserstrecke zudem mit ihrer Drohne. Die Idee für die Großübung kam laut THW-Zugführer Torsten Lammers bei einem der regelmäßigen Führungstreffen von THW und Feuerwehr. Lammers betonte die hervorragende Zusammenarbeit mit dem Fachdienst Sicherheit und Ordnung der Stadt Gronau und dem Kreis Borken im Bereich der Übungsplanung.

 

Verpflegt wurden die Helferinnen und Helfer der drei Organisationen am Mittag mit warmen Suppen vom THW, schließlich wurde auch Nachmittags noch eine Menge Kraft für den Abbau benötigt. Nach über 7 Stunden war die Arbeit für die fast 50 Einsatzkräfte getan und alles wieder aufgeräumt.

 


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