Die grenzüberschreitenden Kontakte zwischen den Organisationen reichen weiter in die Vergangenheit zurück und beschränkten sich nicht auf gegenseitige Hilfsangebote in Not- und Katastrophenfällen. Im Zeichen guter Nachbarschaft gab es schon vor Jahrzehnten gemeinsame Aktionen. Da wurde die THW-Gulaschkanone schon mal zum Feuerwehrfest nach Overdinkel gefahren. „In vielen Fällen ist es wichtiger, dass man einander kennt, als theoretisches Fachwissen“, meint Wevers. Die direkten Kontakte führten zu konkreten Vereinbarungen: „Hier ist die einzige Region im deutsch-niederländischen Grenzgebiet, wo sich die Einsatzkräfte einander direkt alarmieren“, sagt Wevers. Gronau ist schon mit Enschede und Losser verbandelt, Denekamp mit Nordhorn, Alstätte mit Haaksbergen. Dennoch müssen die bestehenden Verträge zwischen den Feuerwehren demnächst erneuert werden. Eine Reorganisation auf niederländischer Seite macht das erforderlich. Dort sind die bisher selbstständigen örtlichen Feuerwehren in eine regionale Organisation aufgegangen. „Das hat finanzielle, aber auch organisatorische Vorteile“, so Wevers. Spezialisten wie beispielsweise Taucher, Kräfte für Unfälle mit gefährlichen Gütern oder Höhenretter können zentral eingesetzt werden.
Da es eine Organisation wie das Technische Hilfswerk jenseits der Grenze nicht gibt, sind die Niederländer dankbar für die Bereitschaft der Gronauer, im Notfall Unterstützung zu leisten. Bei einer Führung zeigte Ortsbeauftrager Lutz Schabbing dem Gast den Fuhrpark und die technische Ausrüstung.
Zum Auftakt der Jubiläumsfeier des THW Gronau werden Mitglieder der Interessengemeinschaft „Motor Bikers Brandweer Twente“ ein Treffen auf dem Unterkunftsgelände an der Vereinsstraße durchführen. Von dort aus werden sie mit über 100 Motorrädern, von denen viele schon jahrzehntealt sind, eine Fahrt durch das Münsterland unternehmen. Auch diese Aktion sei ein Zeichen der gutnachbarschaftlichen Beziehungen.