Mehrzweck-Gerätewagen (MzGW)

Der MzGW dient zur Beförderung der Einsatzmannschaft, als Geräteträger für die Ausstattung und zum Transport von Arbeitsmaterial und Sachgütern. In unserem Ortsverband ist er seit 2022 der Fachgruppe Notversorgung und Notinstandsetzung (FGr N) zugeteilt und beherbergt eine große Auswahl von Werkzeugen und (schwerem) Arbeitsgerät. Seine Besonderheit ist, dass er neben der großen und vielseitigen Ladefläche samt Ladebordwand auch zwei Gerätefächer für diejenigen Geräte und Rettungsmittel aufweist, die im Einsatz schnell erreichbar sein müssen.

 

Der MzGW (in der Version MAN TGM 18.290) ist als LKW Ladebordwand mit Mannschaftskabine ausgeführt und bietet somit neben dem Platz für sieben Helfer (drei vorne und vier in der Mannschaftskabine dahinter) eine große Ladefläche samt hydraulischer Ladebordwand. Auf der Ladefläche, wettergeschützt mit Plane und Spriegel, ist Platz für die Rollcontainer mit den Geräten der Fachgruppe N. Nach dem Abladen der Rollcontainer kann aber auch alles mögliche wie Sandsäcke, Gerüste, Ersatzteile, große Ausrüstung und sonstige Sachgüter transportiert werden. Damit eignet sich der MzGW auch als fernab der Fachgruppe N als Transportfahrzeug für Logistik-Aufgaben.

Als Besonderheit gegenüber dem alten Mannschaftslastwagen 4 (MLW4) hat er zwischen Mannschaftskabine und Ladefläche zusätzlich links und rechts je ein Gerätefach mit Rollladen. Darin befinden sich diejenigen Werkzeuge und Rettungsgeräte, die die Fachgruppe N im Einsatzfall schnell benötigt. So müssen nicht erst die Rollcontainer von der Ladefläche geholt werden. In den Gerätefächern sind z.B. Beleuchtung und Stromerzeuger, Motorsägen, kleinere Handgeräte, Personentragen oder Leitern.

Angetrieben von einem 213 KW (290 PS) starken Diesel-Motor mit Automatikgetriebe kann das Fahrzeug mit seinen etwa 9,6 Tonnen Gewicht insgesamt 8,4 Tonnen Gewicht zuladen. Gebremste Anhänger bis 3,5 Tonnen Gewicht können gezogen und geschoben werden. Ein zuschaltbarer Allradmodus mit Geländeuntersetzung und Differenzialsperren für alle Achsen erhöhen die Geländegängigkeit in Einsätzen in schwierigem Gelände enorm.

Das Fahrzeug ist weiterhin mit Extras wie eine Rückfahrkamera mit Mikrofon, Arbeitsscheinwerfer, Funkgeräte für analogen BOS-Funk, sowie dem digitalen Tetra-System für BOS, Laderaum-Innen-, sowie genereller Umfeldbeleuchtung, und äußerst praktischen Zurrschienen zur Ladungssicherung ausgerüstet. Blaulichter auf dem Dach der Fahrerkabine, auf dem Heck, sowie Blaulichtblitzer auf dem Kühlergrill schaffen hervorragende Sichtbarkeit bei der Anwendung der Sonderrechte im Einsatzfall.

Im Regelfall ist das Fahrzeug mit den Rollcontainern der Fachgruppe Notversorgung und Notinstandsetzung bestückt, die aber dank Ladebordwand in Windeseile abgeladen werden können. In den Rollcontainern findet sich grundsätzlich das Gerät der ehemaligen "Bergungsgruppe 2", aber auch weitere Ausstattung. Neben handelsüblichem Kleinwerkzeug auch Großwerkzeug wie Schaufel, Krankentrage, ein tragbares Stromaggregat, Leitern und Stützen für einsturzgefährdete Häuser. Daneben Spezialwerkzeug für die Menschenrettung, beispielsweise das Abseilgerät sowie unterschiedliche Tragen, die auch als Seilbahn verwendet werden können.

Auch verschiedenste Geräte zum Anheben schwerer Lasten sind Bestandteil der Beladung. Sie werden benutzt, um Betontrümmer oder Teile verunglückter Fahrzeuge anzuheben. Betrieben werden sie mit verschiedenen Methoden: von Luft über Öldruck bis hin zum Hebelprinzip.