Verstärkung für das THW Gronau - Neuer Stromerzeuger mit 200kVA eingetroffen

Die feierliche Schlüsselübergabe auf dem Betriebsgelände des Aggregatebauers AVS in Ehingen (von links nach rechts): Steffen Herrmann, Technischer Geschäftsführer AVS und Herr Kürten von der THW-Leitung mit den drei Gronauer THW-Helfern Patrick Strube, Bernhard Helling und Christopher Dold

Ende Juli 2017 brachten die drei Gronauer THW-Helfer Bernhard Helling, Patrick Strube und Christopher Dold den neuen Notstromerzeuger des THW Gronau mit sage und schreibe 200 kVA aus dem Baden-Württembergischen Ehingen in seine neue Heimat. Nach der obligatorischen Schlüsselübergabe und einer zweieinhalbstündigen Einweisung in das Spezialgerät durch Ingenieure vom Aggregate-Hersteller "AVS" selbst und konnten die drei Gronauer den langen Heimweg antreten.

Der Anhänger mit dem fest verbauten Stromaggregat vom Ehinger Aggregate-Hersteller AVS ersetzt das über 40 Jahre alte Aggregat mit bisher 160kVA und wird in den nächsten Jahrzehnten bei Unglücken, Stromausfällen und Veranstaltungen für jede Menge Strom sorgen. Mehr als 30 Einfamilienhäuser können damit spielend mit Strom versorgt werden. Das neue "rollende Elektrizitätswerk" wird von der Fachgruppe Elektroversorgung des THW Gronau benutzt und gepflegt, die elektrotechnischen Fachleute dieser Spezialgruppe kennen sich bestens damit aus.

Der Notstromerzeuger, im THW abgekürzt mit "NEA" für "Netzersatzanlage", wird von einem Sechszylinder-Dieselmotor betrieben und verfügt über einen 500l-Dieseltank sowie eine Kraftstoffheizung auf Basis einer Diesel-Standheizung, welche den Kraftstoff im kalten Winter vorheizt. Somit kann der Haupt-Tank auch mit "normalem" Sommerdiesel gefüllt werden, lediglich der Extra-Tank für die Heizung muss dann mit Winterdiesel versorgt werden. Die Motorsteuerung erfolgt mittels modernster Computer-Steuerung. Ein kleiner Knopfdruck genügt, der Motor schnurrt los - wie bei einem PKW. Auch die Schall-Emissionen erinnern eher an ein modernes Auto denn an ein Not-Kraftwerk: 67dB Lautstärke in 7m Entfernung - ein sagenhafter Wert, hier fühlt sich niemand gestört.

Der computerisierte Info-Monitor des Stromerzeugers berichtet über jedes Detail des Betriebs - sogar ein Logging-Mechanismus steht zur Verfügung und listet detailliert alle Vorkommnisse auf - vom Motorstart über geschaltete Ströme bis hin zu allen Fehlern und Alarmen. Zusammen mit dem Stromerzeuger erhielt das THW Gronau auch insgesamt 3 Lastwiderstände mit je 30kW Leistung - so können nicht nur Belastungstests durchgeführt werden, sondern auch in Zeiten niedriger Stromabnahme das Aggregat auch im optimalen Belastungsbereich gehalten werden. Das bis 200kVA belastbare Gerät ist nämlich für hohe Lasten ausgelegt - wenn einmal kaum Strom abgenommen wird, ist dies schädlich für den Motor. Daher werden Lastwiderstände zugeschaltet, bis die Einsatzlage vor Ort selbst mehr Strom einfordert. Dies ist unter Anderem die Aufgabe des "Maschinisten NEA", welcher in den Fachgruppen Elektroversorgung des THW mehrfach vorhanden ist und durch eigene Lehrgänge des THW den optimalen Wissensstand erhält.

Die üblichen Einsatzgebiete des Stromerzeugers sind akute Einsätze nach Stromausfällen, insbesondere bei Krankenhäusern, Alteneinrichtungen und kritischer Infrastruktur, aber auch z.B. bei Bauernhöfen, auf denen die Viehställe im Winter beheizt oder im Sommer gekühlt werden müssen. Ferner benötigen heutige Milchbetriebe Strom, um die nur an Melkmaschinen gewöhnten Milchkühe melken zu können - ohne regelmäßiges Melken drohen sogar Verletzungen der Euter. Bei Veranstaltungen ohne Stromversorgung kann der Stromerzeuger ebenso eingesetzt werden wie zur Versorgung von großflächiger Ausleuchtung, z.B. bei Groß-Unfällen.

Fotos: Patrick Strube, Ralf Kosse



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