Gronau. Die geplante Verlegung des THW-Ortsverbands Gronau an den neuen Standort in Gronau-Epe ist überraschend gestoppt worden. Stattdessen wurde ein ganz anderes Konzept beschlossen: Die aktuelle Unterkunft bleibt bestehen und wird unter Denkmalschutz gestellt.
Die Entscheidung zum Denkmalschutz beruht auf der besonderen bauhistorischen Bedeutung der Unterkunft. Errichtet in den 1960er Jahren, umgebaut in den 1980ern und erweitert Mitte der 1990er, spiegelt das Gebäude eindrucksvoll die Entwicklung des Zivilschutzes in Deutschland wider. THW-Experten und auch der Gronauer Stadtrat sehen darin ein seltenes Beispiel für die kontinuierliche Anpassung von Katastrophenschutzeinrichtungen an neue Herausforderungen und Anforderungen.
Doch damit nicht genug – ein bedeutendes Bauwerk kehrt auf das Gelände zurück. Das historische Gasometer, das von den 1930er bis in die späten 1950er Jahre dort stand, wird originalgetreu wieder aufgebaut. „Diese Entwicklung sehen wir nicht als Rückschritt, sondern als große Chance“, betont der Gronauer THW-Ortsbeauftragte Florian Ewering.
Das Gasometer wird künftig als „THW-Historisches Ausbildungszentrum Gronau“ genutzt – insbesondere für Atemschutzausbildungen unter realistischsten Bedingungen. „Hier können unsere Einsatzkräfte künftig in einer Umgebung trainieren, die eine hundertprozentige Authentizität bietet“, so Ewering weiter. In der geschlossenen Stahlkonstruktion lassen sich verschiedenste Einsatzszenarien darstellen, darunter Brände, Gasmessübungen und Rettungseinsätze unter Nullsichtbedingungen. Auch das Verhalten von Rauchgasen und die sichere Orientierung in engen, unbekannten Strukturen können hier intensiv trainiert werden.
Mit dem Wiederaufbau des Gasometers unterstreicht das THW nicht nur seine historische Verbundenheit mit dem Standort, sondern setzt mit diesem Einzigartigen Bauwerk auch neue Maßstäbe in der praxisnahen Ausbildung. Die Bauarbeiten sollen in den kommenden Monaten beginnen.
Weitere Informationen folgen in Kürze.