Unsere Bergungsgruppe hat ein brandneues Spezialgerät erhalten: den neuartigen "Bodenanker" der Firma Spinnanker. Damit kann auf blankem Boden schnell ein zuverlässiger "Festpunkt" geschaffen werden.
An Festpunkten kann man zum Beispiel Sicherungsseile befestigen, um Personen abzuseilen. Oder man nutzt sie, um Boote zu halten, beschädigte Gebäudeteile zu sichern oder Zugseile für schwere Lasten zu befestigen. So können ganze Felsblöcke, Lastwagen oder Bäume bewegt werden.
Tobias Reichard, Sachbearbeiter für Prüfwesen und Technik von unserer THW-Regionalstelle in Wesel, stellte das Gerät an einem Dienstabend Ende Februar 2025 unseren Helferinnen und Helfern vor. Tobias ist eine der guten Seelen im THW-"Hauptamt". Er ist also nicht nur ehrenamtlich, sondern auch beruflich im THW tätig. Neben Beschaffungen und Gerätesicherheit gehört auch die Einweisung in neues Werkzeug zu seinen Aufgaben. Auch wenn das manchmal am Wochenende bis spät in die Nacht geht, wie in diesem Fall.
Auf einer Wiese wurde der erste von zwei neuen Bodenankern gesetzt. Dabei werden bis zu zwölf jeweils zwei Meter lange Stahlstangen, die sogenannten Stabanker, durch die Grundplatte des neuen Gerätes in den Boden geschraubt. Zum Glück haben wir dafür einen eigenen Spezialbohrer, sonst würde das ewig dauern.
Am Ende stand eine Konstruktion, die im Idealfall bis zu fünf Tonnen Zug nach oben aushält - oder zweieinhalb Tonnen Zug waagerecht. Die einzelnen Stäbe ragen wie Baumwurzeln schräg in den Boden, was die hohe Belastbarkeit erklärt. Ähnliche Konstruktionen wurden beim THW bisher aufwendig mit Pfählen oder Erdnägeln errichtet. Das war nicht nur umständlicher, sondern auch bei weitem nicht so stabil.
Bis spät in den Abend zeigte uns Tobias mit seiner Erfahrung in Sachen Erdanker auch, wie man herausfindet, wie viel der Anker mindestens hält: Mit Berechnungen und Diagrammen kann man die Mindesthaltbarkeit des Systems abschätzen - das gibt Sicherheit im Einsatz!