Heute vor 25 Jahren: Die Feuerwerkskatastrophe von Enschede

13. Mai 2000 – ein Tag, der unvergessen bleibt

Es war ein sonniger, heißer Frühsommertag. Auf dem Übungsgelände in Epe nahmen Helfer des THW Gronau gerade an einem Brennschneid-Lehrgang teil, als am 13. Mai 2000 gegen 15 Uhr plötzlich ein lautes Grollen zu hören war. Zunächst vermuteten wir ein herannahendes Gewitter – doch der Himmel blieb strahlend blau. Wenige Minuten später kam der Einsatzauftrag: Explosion in Enschede - Hilfe erbeten!

Mit Blaulicht und Martinshorn machten wir uns sofort auf den Weg in die niederländische Nachbarstadt. Vor Ort bot sich ein Bild des Grauens: Eine Feuerwerksfabrik im Wohngebiet war in Brand geraten und schließlich explodiert. 23 Menschen kamen ums Leben, über 900 wurden verletzt. Unter den Toten: vier Feuerwehrmänner aus Enschede, die während der Löscharbeiten ihr Leben verloren. Ganze Straßenzüge wurden zerstört – zurück blieb eine Trümmerlandschaft.

Unser THW-Ortsverband unterstützte noch am selben Abend und in der Nacht die niederländischen Einsatzkräfte – mit Notstrom, Beleuchtung und Verpflegung. Wir leuchteten unter anderem die Einsatzstelle aus, an der das zerstörte Löschfahrzeug der verunglückten Kameraden stand. Eine Aufgabe, die uns bis heute tief bewegt.

In all dem Unglück wurde eines deutlich: Wenn es darauf ankommt, halten Nachbarn zusammen. Die Feuerwerkskatastrophe war der Auslöser für eine bis heute enge und intensive Zusammenarbeit zwischen niederländischen und deutschen Hilfsorganisationen – über Grenzen hinweg. Seitdem trainieren Feuerwehr, THW, Rotes Kreuz, Johanniter und viele andere regelmäßig gemeinsam für den Ernstfall.

Auch 25 Jahre später denken wir an diesen Tag zurück – mit Respekt, Mitgefühl und dem Ziel, unsere Fähigkeiten weiter zu trainieren.


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