Eine große Systemübung organisierte die Sicherheitsregion Twente am 27. November 2024 in Gronaus niederländischer Nachbargemeinde Gemeinde Losser. Ziel war es, die Zusammenarbeit und Kommunikation zwischen den Zugtrupps der Niederländischen Feuerwehr, Polizei, GHOR (Rettungsdienst) und dem Krisenstab der Gemeinde vom Alarm bis zum Beginn der Nachsorgephase zu testen. Angesichts der Lage des Übungsortes war die Zusammenarbeit mit den deutschen Einsatzkräften ein zusätzlicher Punkt.
Das fiktive Szenario: Ein Hubschrauber ist auf das Dach des Gartencenters Wolters in Overdinkel abgestürzt, wo zu diesem Zeitpunkt Tausende von Menschen die Weihnachtsshow besuchten. Ein Großbrand mit erheblicher Rauchentwicklung bricht aus und es werden mehrere Personen vermisst. Die Menschen im Hubschrauber sind in der Dachkonstruktion eingeklemmt und schwer verletzt. Die Konstruktion des Gebäudes scheint instabil zu sein. Es herrscht große Panik und es gibt viele Verletzte. Der Parkplatz ist überfüllt, was zu erheblichen Verkehrsbehinderungen für die Rettungskräfte führt.
Koordiniert wurde die Übung von einem CoPI (Commando Plaats Incident) auf dem Parkplatz des Gartencenters. Die meisten Teilnehmer nahmen fiktiv aus der Ferne an der Übung teil. Da die Sicherheitsregion Twente noch kein ausreichendes Bild von den Möglichkeiten des THW hat, wurde angefragt, ob das THW Gronau vor Ort bei der Übung anwesend sein kann.
Deshalb waren Meike Kemper (mit ihrer Erfahrung aus dem Zugtrupp) und Arjan Reuver (u.a. als Dolmetscher und aus seinem Engagement beim ESS-Trupp) anwesend. Da natürlich auch die für das Gronauer THW zuständige Regionalstelle Wesel an der Zusammenarbeit mit den niederländischen Rettungsdiensten interessiert ist, war deren stellvertrtende Leiterin Kristina Pieske ebenfalls bei der Übung anwesend.
In Absprache zwischen der Feuerwehr Twente und dem THW Gronau wurde beschlossen, groß aufzustocken und fiktiv verschiedene THW-Einheiten wie Bergung, Ortung und Räumen anzufordern. Dies unter Berücksichtigung der erforderlichen Zeit, um diese Einheiten vor Ort zu bringen. Auf dem Höhepunkt der Übung waren mehr als 150 niederländischen Einsatzkräfte fiktiv im Einsatz und zusätzlich zum THW waren 2 Rettungshubschrauber und 20 Krankenwagen aus Deutschland im Einsatz.
Es stellte sich heraus, dass die niederländischen Einsatzkräfte positiv überrascht waren von den Möglichkeiten, die das THW in Bezug auf vorhandenes Wissen, Technik und Kapazitäten bieten kann. Beeindruckt zeigten sich die THW-Mitarbeiter hingegen von dem digitalen System, mit dem die Niederländer alle verfügbaren Informationen übersichtlich in Echtzeit erfassen können.
Es hat sich bestätigt, dass die Kommunikation die größte Herausforderung ist, wie die Verwendung von Fachbegriffen und Abkürzungen, andere Kommunikationskanäle und das Aufzeichnen von Informationen. Die Übung war ein voller Erfolg und wurde mit einem gemeinsamen Mittagessen an der Feuerwache Losser beendet, bei dem die Kontakte noch weiter ausgebaut werden konnten.
Fotos: Arjan Reuver