16.09.2019, von Ralf Kosse

Gemeinsam für Gronau – erst recht im Ernstfall

Wochenendübung 2019 von Technischem Hilfswerk und Feuerwehr

Einmal jährlich findet die "Wochenendübung" des Technischen Hilfswerks (THW) aus Gronau statt. Am vergangenen Wochenende hatten die Katastrophenschützer dazu wieder ihre Kolleginnen und Kollegen von der Gronauer Feuerwehr mitgenommen. Auf dem Übungsgelände des THW in Wesel konnten sich die 50 THWler und 16 Feuerwehrleute in Sachen Rettung so richtig "austoben" und voneinander lernen. Die ehrenamtlichen Einsatzkräfte bildeten sich Samstag an fünf Stationen zu verschiedenen Themen gegenseitig aus. Die Feuerwehr schulte im Retten aus verunfallten Fahrzeugen und demonstrierte sie das Abseilen aus Höhen zur Selbstrettung. Die THW-Ausbilder unterrichteten am Brennschneidgerät, dem Plasmaschneider, am 66-Tonnen Hebekissen und an der Rettungssäge. Von letzterer haben sich beide Organisationen schon vor längerem zeitgleich mehrere Exemplare angeschafft und auch in gemeinsamen Einsätzen bereits benutzt.

Eine besondere Ausbildung hatte Michael Dierselhuis, der Gruppenführer der THW-Fachgruppe "Elektroversorgung", organisiert: Zusammen mit den Elektro-Spezialisten vom THW aus Geldern und Münster wurden insgesamt vier dieselbetriebene Notstromerzeuger zu einem Stromnetz geschaltet und damit mehr als ein halbes Megawatt Strom erzeugt. Damit könnte im Ernstfall sogar ein kleines Krankenhaus versorgt werden. Mit geliehener Spezial-Hardware aus den Niederlanden konnten dann elektrische Fehler wie Spannungsschwankungen im Stromnetz simuliert werden, die auch für die Elektro-Fachkräfte neu waren. "Wir wollten unseren Helferinnen und Helfern etwas Besonderes bieten und einmal zeigen, was in Einsätzen an Problemen in Stromnetzen vorkommen kann. So steigt nicht nur die Motivation in der Truppe, sondern auch das Detailwissen", so Dierselhuis.

Am frühen Samstagabend war die gemeinsame Einsatzübung der Höhepunkt des Wochenendes. Der stellvertretende Zugführer der Gronauer Feuerwehr, Christian Wennemer, hatte ein Szenario geplant, bei dem nach Schweißarbeiten in einem Keller ein Öltank explodiert war. Die dabei verletzten Personen wurden von zwei THW-Jugendlichen und einer lebensgroßen Puppe gespielt. Mit erschreckend echt aussehenden Wunden geschminkt waren die Jugendlichen im Keller verschüttet und wurden unter schwerem Atemschutz von Feuerwehr und THW gerettet. Eingehüllt in künstlichen Nebel und von Schreien der Verletztendarsteller begleitet bekamen die Einsatzkräfte so den intensiven Eindruck eines echten Unfalls.

Versorgt wurden die Übungsteilnehmer am Wochenende durch den THW-Verpflegungstrupp unter der Leitung von Martin Hartmann. Von frisch zubereiteten Hauptmahlzeiten bis zum vor Ort selbst gebackenen Kuchen wurden die Hilfskräfte bestens umsorgt. Die Übung von THW und Feuerwehr ist nur ein Baustein der gemeinsamen Aktivitäten, zuletzt traten die THWler in einem gemischten Team mit der Gronauer Freunden beim Feuerwehr-Leistungswettkampf in Alstätte an. Die guten Kontakte zeigten auch sich deutlich in der Kleidung am Wochenende: die Teilnehmer waren in eigens bedruckte T-Shirts gekleidet: "Feuerwehr und THW - gemeinsam für Gronau" stand darauf. Deutlicher kann man den Zusammenhalt kaum ausdrücken.


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