Gegen Corona: bis die Nähmaschinen glühen

THW Helfervereinigung Gronau organisiert Herstellung von Gesichtsmasken in den eigenen Reihen

135 selbstgenähte Mund-Nasen-Schutzmasken als provisorischer Schutz gegen das Corona-Virus wurden am Montagmittag an die Caritas Pflege und Gesundheit in Gronau übergeben. Der Geschäftsführer der Helfervereinigung des Technischen Hilfswerks Gronau (THW), Dennis Franke, übergab die Masken der Caritas-Leiterin Ruth Zimmermann. Die Stoffmasken wurden privat von insgesamt zehn Damen aus dem Umfeld des Technischen Hilfswerks jeweils an der heimischen Nähmaschine gefertigt. THW-Helfer Michael Dierselhuis und seine nähkundige Frau Barbara hatten die Idee, selbst Masken für diejenigen zu nähen, die sie im Moment am dringendsten brauchen. Tochter Daniela, auch beim THW, ist mit Caritas-Mitarbeiterin Andrea Strijker-Rode befreundet und stellte so den Kontakt zur Caritas her. Dort werden die Behelfsmasken für die häusliche und mobile Pflege dringend benötigt, sind doch medizinische Profi-Masken im Moment für die Caritas kaum zu beschaffen.

Also trommelte die Familie Dierselhuis weitere nähkundige Helferinnen vom THW zusammen, zudem Familienmitglieder, Freunde und Arbeitskolleginnen. Die benötigten Materialien wurden aus den Spendenmitteln der THW-Helfervereinigung finanziert. Direkt am Donnerstagabend ging es los mit einem Burda-Schnittmuster und ersten Tests. Die Masken wurden anprobiert und in den Abmessungen optimiert. Die erste Charge gelang schnell, am Samstagnachmittag war die Feuertaufe der "Nullserie": beim Aufbau der THW-Zelte am St. Antonius-Krankenhaus wurden sie von den beteiligten THW-Hilfskräften durchgehend getragen. Fazit: funktional, aber noch verbesserungswürdig. An der Nase saßen die Schutztücher nicht dicht genug, an den Ohren zwickte das Gummiband. Also wurden die Masken verbessert, Mitstreiterin Jutta Reer spendete und vernähte etliche Meter speziellen Flachdrahts für die Nasennaht, Barbara Dierselhuis nähte alle Maskenbänder erneut ohne die bislang störenden Knoten im Halteband.

Bis Montagmittag nähten die fleißigen Damen bis in die Nächte, um die bisherigen 135 Stück der vorgewaschenen und mehrfach waschbaren Masken termingerecht fertig zu bekommen. Ruth Zimmermann und Andrea Strijker-Rode freuten sich sichtlich, warten doch 40 Mitarbeiter und insgesamt 200 Patienten auf Schutz gegen Ansteckung - und wenn er nur provisorisch ist. In den nächsten Tagen wird die Gesamtzahl auf mindestens 250 Stück anwachsen, um die schlimmsten Engpässe zu beseitigen. Barbara Dierselhuis feilt schon an den nächsten Entwürfen - man hört zuweilen, dass Bettlaken eine größere Rolle dabei spielen...

Fotos: Barbara Dierselhuis, Daniela Niehoff


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