Festakt: 70 Jahre THW Gronau

Große Feier und eine unterhaltsame Show mit vielen Gästen in der Bürgerhalle Gronau

Foto: Jan Moritzer

Von Hans Dieter Meyer

Die Geschichte des THW Gronau ist traditionsreich wie das Technische Hilfswerk selbst. Mit diesen Worten erinnerte der Landesbeauftragte des Technischen Hilfswerks, Nicolas Hefner am Samstagabend an die Gründung des Ortsverbandes. Diese Organisation gibt es seit 1950, den Gronauer Ortsverband seit 1954. Damals gab es nur einige Schaufeln, Spitzhacken und Handkarren. Heute, 70 Jahre später, sind fast 100 ehrenamtliche Helferinnen und Helfer aktiv. Nicolas Hefner sprach Respekt, Dank und Anerkennung aus für die Leistung der Damaligen, aber besonders auch für die heute im THW Tätigen. Dazu zählten viele In- und Auslandseinsätze. Auch aus Gronau nahmen Helferinnen und Helfer an den verschiedensten Auslandseinsätzen teil, an die der Landesbeauftragte erinnerte.

Die THW-Helferinnen und Helfer hatten zu diesem Festakt am Samstagabend die Bürgerhalle in Gronau angemietet. Diese Halle bot Gelegenheit, einen Teil der wertvollen Ausstattung auszustellen und darüber hinaus den eigenen Kräften, aber auch den vielen Gästen gute Sitzplätze zur Verfügung zu stellen. Zu diesen Gästen gehörten unter vielen anderen der Landrat des Kreises Borken, Dr. Kai Zwicker, der Bürgermeister der Stadt Gronau, Rainer Doetkotte, viele Abordnungen aus anderen THW-Ortsverbänden, der Regionalstelle Wesel sowie anderer Hilfsorganisationen wie dem Roten Kreuz, dem Malteser Hilfsdienst aus Schöppingen, der Polizei und der Gronauer Politik.

Der Landesbeauftragte Nicolas Hefner lobte besonders die doch einmalige Zusammenarbeit zwischen dem THW Gronau und der Feuerwehr der Stadt. Und mit Blick auf die Abordnung des THW Calbe (Saale):„Ich finde es großartig, dass es innerhalb des THW solche Freundschaften gibt, die schon über so viele Jahre existieren.

Wir leben in herausfordernden Zeiten. Klimawandel, Starkregenereignisse und Hochwasser erleben wir beinahe wöchentlich. Das THW ist nach den Worten des Landesbeauftragten darauf eingestellt. „Ihr seid ein Teil der Schwarmorganisation THW“. Die Spinner von gestern sind die Erfinder von morgen - hat Udo Lindenberg einmal gesagt. Die Politik habe lange ausgeblendet, dass sie sich auch um den Zivilschutz kümmern müsse, denn wir müssen an das Unmögliche denken, so Hefner.

Dennis Franke, stellvertretender Ortsbeauftragter und Vorsitzender des THW-Fördervereins sowie Jule Böing führten die Anwesenden mit lustigen Sprüchen, kleinen, alten, aus dem Archiv gekramten Filmchen und vielen Bildern aus 70 Jahren THW Gronau durch die Veranstaltung. Lustige Anekdoten und zwischendurch immer mal eine kleine Rede eines der erschienenen Gäste sorgten für Abwechslung. Landrat Dr. Kai Zwicker berichtete von der damaligen Unterkunft an der Hörster Straße und erinnerte an die Gründung der Jugendgruppe im Jahre 1979. Er sprach von der Begeisterung und vom Zusammenhalt innerhalb des THW Gronau, an die solide Ausbildung und die Uneigennützigkeit. „Seien Sie sicher“, so der Landrat, „der Kreis Borken weiß Ihre ehrenamtliche Tätigkeit sehr zu schätzen“. 

Dann waren mal wieder Helfer und Freunde am Mikrofon. Michael Dierselhuis berichtete vom Einsatz der damals existierenden Tauchergruppe, als ein ertrunkenes Kind aus dem Drilandsee geborgen wurde und Feuerwehrmann Günter Meyer erinnerte an den Brand der Fahrzeughallen an der Hörster Straße und an die damaligen Löscharbeiten der Gronauer Feuerwehr.

Bundestagsabgeordneter Karlheinz Busen erinnerte an die Auslandseinsätze einiger Helfer in Albanien und Somalia, an die Hilfstransporte nach Polen, Lettland und Litauen, aber auch an die Oder- und Elbeeinsätze. „Wir sind froh, dass wir euch in unserer Stadt haben“, so Busen.

Bürgermeister Rainer Doetkotte erinnerte an 70 Jahre effektive Hilfe in Gronau und darüber hinaus und erwähnte dabei die Erlebnisse des Einsatzes bei der Feuerwerkskatastrophe am 13. Mai 2000 in Enschede.

Für den Leiter der Feuerwehr Gronau, Marco van Schelve war es eine große Freude und Ehre, im Namen der Feuerwehr Gronau zum 70jährigen Bestehen des THW in Gronau zu sprechen. „Unsere beiden Organisationen haben in den letzten Jahrzehnten eine besondere Partnerschaft aufgebaut. Gerade in den letzen Jahren sind das Vertrauen und die Zusammenarbeit zwischen uns immer weiter gewachsen. Und wir wissen, nur gemeinsam sind wir stark. Heute sind wir, die Feuerwehr und das THW Gronau, ein eingespieltes Team, das in Krisen und Notlagen Hand in Hand arbeitet und füreinander da ist.“

So zeige sich nach seinen Worten die enge Verbindung in vielen gemeinsamen Übungen, um für den Ernstfall bestens vorbereitet zu sein. Derartige Übungen seien von unschätzbarem Wert, denn sie schaffen Vertrauen und machen uns als Einsatzkräfte noch schlagkräftiger. Auch habe eine besondere Tradition sich über die Jahre mit unserem gemischten Team für die Feuerwehr-Leistungsnachweise entwickelt. „Dass wir als gemischtes Team aus Feuerwehr- und THW-Kräften gemeinsam antreten und uns in verschiedenen Disziplinen beweisen, hat nicht nur den Zusammenhalt gestärkt sondern auch deutschlandweit Aufmerksamkeit erregt. Heute ist es eine Selbstverständlichkeit, dass wir diese Leistungsnachweise gemeinsam absolvieren. Eine Tradition, auf die wir stolz sein können und die den Wert unserer Partnerschaft symbolisiert“, so der Leiter der Gronauer Feuerwehr.

Doch diese Verbindung reiche nach seinen Worten weit über Einsätze und Übungen hinaus. „Freundschaften, Beziehungen und Ehen sind zwischen Feuerwehr und THW entstanden und wir sehen, dass das, was uns verbindet, längst zu einer großen Familie geworden ist“.

Ortsbeauftragter Florian Ewering kam mit seinen Worten erst ziemlich zum Schluss an die Reihe und das war beabsichtigt. Nach ihm kam dann noch die Abordnung vom befreundeten Ortsverband aus Calbe an der Saale dran, die ein wundervolles Gastgeschenk mitgebracht hatten. Jetzt wird’s eng mit dem Platz an den Wänden in der Unterkunft, stellte Florian Ewering fest. „Doch vielleicht wird es ja bald was mit der neuen Unterkunft auf Eper Gebiet im Kloster. Dann steht mehr Platz zur Verfügung“.

Natürlich gab es auch zwei Ehrungen. Stefan Kipp konnte für 40jährige ehrenamtliche Tätigkeit in der Hilfsorganisation als Dank und Anerkennung eine Urkunde in Empfang nehmen, Hendrik Lübbers für 10jährige Treue zum THW.

Einen besonderen Umschlag überbrachte dann Bürgermeister Rainer Doetkotte sowie der Vorsitzende des Kuratoriums der Sparkassenstiftung, Stefan Nadicksbernd und Kuratoriumsmitglied Norbert Ricking. Dieses Kuratorium entscheidet über die Verwendung der Stiftungsbeiträge und konnte diesmal einen Einmalbetrag von 10000 Euro an den sehr überraschten Vorsitzenden des Fördervereins vom THW,  Dennis Franke übergeben. Dieses Geld wird im THW Gronau zur Anschaffung von Geräten für den Katastrophenschutz und somit auch für die Bürgerinnen und Bürger unserer Stadt eingesetzt.

 

Fotos: Jan Moritzer, Hans Dieter Meyer, Ralf Kosse


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