19.01.2003, von Jens Jansen

Die letzten Gronauer Helfer kehren vom Hochwassereinsatz zurück

Die erste Einsatzmannschaft wurde am 11. Januar abgelöst von drei THW-Helfern aus Gronau und drei Helfern des benachbarten OV Ahaus. Hauptaufgabe der Ablösemannschaft sollte der weitere Betrieb des 175-kVA-Stromerzeugers im Schichtbetrieb sein. Da sich die Hochwassersituation jedoch weiter verschärfte, wurden noch weitere Pumpen eingesetzt. Die bis dahin bereits installierte Pumpenkapazität wurde mehr als verdoppelt auf ca. 70 Kubikmeter pro Minute. Es wurden insgesamt ca. 30 Pumpen eingesetzt, zum größten Teil Tauchpumpen. Um diese ins Wasser einbringen zu können, errichteten die THW-Helfer eine schwimmende Arbeitsplattform auf Schlauchboot-Pontons aus ehemaligen Beständen des Bundesgrenzschutzes. 

Ein weiterer Schwerpunkt lag im Schutz des Elbdeiches vor Ausspülungen durch das gepumpte Wasser. Hierzu wurden Planen verwendet. Diese waren der Beanspruchung durch die Wassermassen allerdings kaum gewachsen: sowohl Gewebeplanen als auch dicke Teichfolien zerfledderten mit der Zeit und mussten regelmässig ausgetauscht werden. Wenn dies nicht rechtzeitig geschah, wurden teilweise erhebliche Löcher in den Deich gespült.

Schon bald nach Ankunft der Ablösemannschaft setzte Tauwetter ein. Ein dramatischer Anstieg des Pegels trat dadurch zwar nicht ein. Dafür wurde der Einsatz aber mehr und mehr zu einer Schlammschlacht: im aufgeweichten und zerfahrenen Acker neben der Einsatzstelle war selbst für Unimogs kaum noch ein Durchkommen. Das Aggregat konnte nur durch sehr geschicktes Rangieren eines Kraftfahrers über den kleinen verbliebenen Streifen mit intakter Grasnarbe wieder auf den Weg gefahren werden. 

Im Laufe der Woche wurde durch den örtlichen Energieversorger Avacon eine mobile Trafostation an der Einsatzstelle errichtet. Die erforderliche Unterverteilung wurde von einem ortsansässigen Elektroinstallationsbetrieb konstruiert. Die dafür erforderlichen Teile waren zum Teil im Großhandel nicht erhältlich und mussten direkt vom Hersteller per Expresslieferung geordert werden. Am Freitag, den 17. Januar konnte die Anlage dann endlich in Betrieb genommen werden, so dass die Aggregate abgebaut werden konnten. Die Gronauer und Ahauser THW-Helfer trafen am Freitag abend wieder zu Hause ein. 

Ein besonderer Dank sei an dieser Stelle nochmal den Betreibern des Sportparks Glinde für die hervorragende Unterkunft und Verpflegung ausgesprochen!


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