05.06.2018, von Ralf Kosse

Einsatz in 18m Höhe

THW Gronau sichert Hochregallager

Am frühen Morgen des 5. Juni 2018 wurde das THW Gronau zu einem Einsatz alarmiert. Im Hochregallager eines Gronauer Gewerbebetriebes war es in der Nacht zu einem Unfall gekommen. Durch technisches Versagen eines Komissionierstaplers steckte dieser in etwa 16 m Höhe in der neunten Ebene des Regallagers fest und drückte mit seinem Gewicht auf den obersten Regalboden. Dieser hielt der Belastung vom etwa 3 Tonnen schweren Stapler plus der zwei dort gelagerten Folienrollen à 500 kg nicht lange stand und brach nach unten, eine Etage tiefer. Der dortige Regalboden hatte nun vier Folienrollen und den Komissionierstapler zu tragen, der Einsturz des gesamten Regals stand zu befürchten. Das THW Gronau rückte mit dem Gerätekraftwagen 1 und dem Mannschaftslastwagen 4 aus, sowie mit einem Mannschaftstransportwagen. Im Einsatz waren insgesamt 10 Helfer.

In Absprache mit der Feuerwehr Gronau, welche vor Ort die Einsatzleitung stellte, wurde ein 120-Tonnen-Autokran einer Ahauser Firma angefordert. Zeitgleich sorgte eine Gronauer Dachdeckerunternehmen für eine Öffnung im Hallendach, direkt über der Unfallstelle. Auf dem Dach der Lagerhalle, in etwa 18m Höhe, platzierten die Gronauer THWler Querriegel aus Holz. An diesen wurde mittels eines Kettenzuges eine der beiden Folienrollen aus dem ehemaligen obersten Regalfach gesichert. Die Rolle drohte abzustürzen und eine Kettenreaktion im Hochregallager auszulösen, die einen Domino-Effekt hätte hervorrufen können. Mittels Geschick und langen Stiel-Werkzeugen gelang es den THW-Helfern von oben, Seile und Rundschlingen gefahrlos an der Rolle zu befestigen und diese zu sichern. Erst danach konnte der mittlerweile aufgebaute Autokran im Innern der Halle den Komissionierstapler halten und eine Reparatur von unten ermöglichen.

Ein Monteur der Herstellerfirma konnte schließlich den reparierten Stapler herunterfahren - danach stand der Weg offen, mit noch intakten weiteren Gabelstaplern die restlichen Folienrollen gefahrlos aus der Höhe zu bergen. Die Einsatztaktik über die Dachöffnung hatte sich bewährt, so war die Arbeit von oben die einzige gefahrlose Option. Gegen 15:30h wurde in der THW-Unterkunft die Einsatzbereitschaft wieder hergestellt und bis zum Feierabend war das Loch im Dach von den Dachdeckern auch schon wieder repariert.

Fotos: Ralf Kosse, Timo Sonntag, Torsten Lammers


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